04.-05.10.09 Wo war ma eigentlich? und Jarabacoa

Also, die Woche wurde bei der Anne gebuckelt wie bloed. Die ham doch glatt zu 12. oder so, in 5 Tagen 10.000 T-shirts gefaerbt, waehrend I schoen in meinem schoen aklimatisierten Buerrro abgflackt bin und einen Kolumbianischen Kaffee nach dem anderen kredenzt hab. Am Abend war die Anne dann natuerlich volkommen fertig, hatte Ruecken und Fuesse, waehrend ich noch vor Energie nur so strozte. Mei so is des halt… War auf jeden Fall voll assi, hab des selber a mal a stunde ausprobiert, und I muss sagen des aehnelte eher am Paintball-match mit Vollkontakt als ner sauberen Arbeit. Da waren 3 Tische aufgebaut, auf denen lagen dann zusammengeknotet weisse hemden und dann standen da 12 Leit drum rum, mit 3 verschiedenen Farben bewaffnet und los gings! Also am liebsten haet I denen a mal a volle breitseite Farbe in die Augen gespritzt, da steht dir so a Planschkuh auf den Flossen wahrend dir die andere den Ellbogen in die Rippen knallt und a dritter dir von hinten an Tinitus ins Ohr schreit. Respekt das die Anne des augehalten hat, I haet glaub I nachm ersten tag scho n Muellarhr-Gedaechtnis-Schwitzkasten und an Dampfhammer ausgepackt, bevor ich mit am Loderer-chap endgueltig fuer ruhe gesorgt haette. Naja wie dem auch sei… Nach dem wir die Woche so gut wie rum hatten haben wir uns Freitag abends mit dem “verrueckten Profesor” Marcos verabredet. Hab ich den eigentlich schon vorgestellt? Nein? Na dann aber schnell: Also der hat hier seine eigene “fastfood-kette” lebt aber eigentlich mittlerweile in LA und ist gerade mal wieder fuer ein Projekt nach Hause gekommen. Waren vor ein paar tagen mal bei ihm zuhause, wie bei Rainman! Ueberall haengen Zettel in der Bude, wie man Alkohol destiliert, seinen eigenen Diesel herstellt und und und… Na auf jeden Fall sind wir mit ihm und einem Ingenieur aus Brasilien Namens Divaldo abends mal so richtig schoen ueber der Stadt essen gewesen. War ne super lustige Runde und fuer den naechsten Morgen gleich wieder verabredet. Marcos hatte uns den besten Ort in der dominikanischen Republik versprochen!!!

Und er sollte recht behalten! Er wollte so gegen 8 bei uns vorbeischneien, daraus wurde dann mal eine kleine dominikanische Verspaetung von 3 Stunden! Der Velle wuerde sich hier Pudelwohl fuehlen mit seiner Schwogar Zeit. Wir sind kurz zum Haus seines Onkels gefahren, in dem sich einige Leute tummelten. Wir setzten uns in den Garten, auf aus Stein geschlagene Steine, nebenan knackten die Bambusbaeume und wir fruehstueckten traditionelle Koestlichkeiten. Der Onkel war gleich super laessig und zeigte einem alles was er da so rum stehen hatte. Noch kurz aufs Klo, die Treppe runter, und wer kommt mir da doch glatt entgegen? Dieser Vollpfosten de runs am ersten Wochenende versprochen hatte mit dem Victor undm Alberto nach Jarabacoa zu fahren, uns dann aber nicht mal anrufen konnte um abzusagen. Man trifft sich halt immer zweimal im Leben! Ich sags ja immer! Kurz zu gewzinkert und da is ihm schon die Suppe ueber die Stirn geschossen. Mei war des dem herrlich peinlich, sche einfach sche. Schnell ein paar Kissen hinten auf den Pickup geworfen und dann sind wir zu 10. losgefahren. Anne, ich. Marcos und sein Onkel hinten auf der Ladeflaeche, der Rest vorne eingepfercht. Kurz raus aus der Stadt, dann schnurstraks rein in die Bergwelt. Die fahrt war super lustig und Marcos Onkel erzaehlte und erklaerte am laufenden Band. Wir kauften uns an der Strasse kurz noch ein paar mini-Bananen, die super lecker schmecken und dann gings ueber holprige Feldwege ca. 2 Stunden bi sans Ziel. Mitten im nirgendwo tauchten auf einmal wieder 2 3 Huetten auf. Als wir dort ankamen kamen alle gleich herbei geeilt und umarmten die ganze Truppe. Es ist wohl so, das Marcos beide Onkel vor ca. 30 Jahren hier eine kleine Plantage gekauft haben und seit dem fast woechentlich hier her kommen. Die Familie ist total verliebt in die Leute und die Landschaft hier. Aber das kann ich auch verstehen. Wir wanderten kurz ne halbe dreiviertel Stunde querfeldein durch den Dschungel. Anne, ich und Marcos Onkel ganz zum Schluss. Er laeuft sehr langsam, stuezt sich an einem Wanderstock ab, und keampft sich durch das ergste Dickicht, aber er hat immer ein laecheln im Gesicht. Herrlich zu sehen. Der haette echt alle Gruende gehabt nicht mitzukommen, aber er hat es troztdem getan! Als wir den letzten Steilhang runterkraxelten hoerten wir schon langsam einen nahen Fluss, und unten angekommen sahen wir sofort warum der alte Mann diese Tour auf sich genommen hatte. Hier unten war es wie im Paradies. Zwei Hoehlen waren hier, eine ueber der Erde, direkt im Fluss, in die andere musste man mit Lampe hineinklettern. Dort tummelten sich tausende Fledermaeuse. Das war so ein unglaublich spiritueller Ort (klingt irgendwie komisch wenn ich des sag, is aber  wahr). Wir verbrachteb den ganzen Tag dort unten. Diesen Ort kennt angeblich nur die Familie oben im Dorf und die Familie, sonst niemand! Schoen das es sowas gibt. Auf dem Rueckweg pflueckten wir noch Fruechte von jedem Baum und probierten soviel wir konnten. Danach verabschiedeten wir uns bei den Dorfaeltesten, die einem so ein warmherziges Gefuehl entgegenbrachten das es einem schon fast unheimlich war. Rauf auf den Pickup und im dunkeln wieder zurueck nach Santiago. Wir gingen noch kurz in einen Supermarkt, probierten Mondongo (Kuhinnereien-Suppe) und dann legten wir uns ab.

Am naechsten Morgen rief uns Sariluz an und holte uns kurz darauf auch schon ab und fuhr mit uns nach Moca zu Victor und Alberto. Wir starteten einen klasse Tagesausflug. Fuhren nahe Moca zu einer Pilgerstaette in den Bergen. Dort wird eine “heilige” verehrt, die der Sage nach den Spaniern bei den Kriegen gegen die Tainos geholfen hatte. Sie hatte wohl an diesem Berg den Pfeilhagel der Tainos umgedreht und alle Tainos selbst getoetet. Ist fuer mich eigentlich ne behinderte Geschichte, aber da die Leute hier ihren Glauben den Spanieren verdanken, sehen die das halt anderst. Auf jeden Fall pilgern hier jades Jahr an einem bestimmten Tag tausende von Menschen auf den Knien den Berg hoch um ihre Demut zum Ausdruck zu bringen. Weiter gings nach Jarabacoa. Dort wanderten wir zu 3 Wasserfaellen, planschten ein wenig herum und dann hatte Anne eine ganz tolle Idee. Wir kraxelten auf einen grossen Steinbrock der dort im Fluss lag. Sie meinte dann mal so eben: “Thomas, wir koennten uns doch da in die Stromschnelle reinsetzen und runterrutschen, du faengst an”. Super Idee!!! I hab mi da langsam nei gewagt und dann gings au schon los. I bin von den Wassermassen sowas von zamgfaltet worden das es gar nimmer erger geht und von einem Fels an den naechsten geschleudert worden. Aber I hab ja gluecklicherweise die Stoesse immer schoen mit meinem Steisbein abgefangen bevor ich regungslos wieder in seichtes wasser getrieben bin.

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