01.09.09 dr Rescht vom Schuetzenfescht

So da bin ich wieder, frisch und munter und voller Tatendrang. Die Poolparty in Sosua war auf jeden Fall sehr nett, doch leider ist die Anne, was ich auch sehr gut verstehen kann, irgendwann einfach eingeschlafen und hatte dann logischerweise auch keine Lust mehr mit der ganzen Truppe nach Cabarete zu fahren um a bisserl abzuzappeln. War mir aber auch nicht unrecht, da es echt ein anstrengender Tag war. So sind wir also so gegen 2 schlafen gegangen und die anderen noch schoen in ner Disco einmarschiert. Am naechsten Morgen haben wir die dann in unserem Apartment total vermuellt aufgefunden. Alle haben mit Klamotten in Embrionalstellung im Bett gelegen und so fest geschlafen das ich schon fast den Pulstest machen wollte. Anne und ich haben die Zeit genutzt und sind ne Weile durch die „Slums“ gelaufen. Sind unglaubliche eindruecke. Die Leute haben dort kein fliessendes Wasser und alles ist irgendwie extrem Fremd. Jedoch sieht alles irgendwie einladend aus. Die Leute haben fast alle ein Laecheln im Gesicht und sitzen vor ihren bunten „Haeusern“, singen oder tanzen oder spielen im Dreck. Als wir zurueck kamen wurden alle so langsam wach und wir haben uns noch ein wenig Zeit am pool gegoennt, bevor wir die „Alkohollaichen“ so langsam alle zum Aufbruch bewegen konnten. Um 12:00 oder so war es so weit und wir sind kurz was essen gefahren und sind dann zu einem Platz in Cabarete. Dort haben kleine Kinder in einem dreckigen Fluss gespielt und Krebse und Fische gefangen, die sie uns auch ganz stolz praesentiert haben, die kleinen Hosenscheisser. Von dort aus starteten wir dann eine kleine Tour mit Guide um mehrere Hoehlen der Tainos (Ureinwohner der Insel) zu besichtigen. Zuerst wurden wir ein bischen ueber die hiesige Pflanzenwelt und die Naturheilkunde der Bewohner aufgeklaert und dann haben sie uns noch eine Voegelfangmethode demonstriert bevor wir an einen Fluss kamen, der ungefaehr 30 cm tief schien. Du hast den Boden gesehen, Sand, Blaetter, Holz, etc.  Aber dengste, wenn du dein Bein reingesteckt hast, hast du nicht den kleinsten Wiederstand gespuert, keine Ahnung ob das ne Optische Taeuschung war oder wie das funktionierte, auf jeden Fall war die Stelle laut dem Guide wohl so 12 Meter tief, und ist wie nasser Treibsand. Sobald du dich da reinstellst, hast du keine Chance da jemals wieder lebend rauszukommen! Wenig spaeter hatten wir die erste Hoehle erreicht, in der noch vor ein paar Jahren Haitische Woodoozauberer ihre Kuenste vorgefuehrt haben. Ueberall lagen Knochen von Kuehen und sonstwas herum. Und in einer Ecke der grossraeumigen Hoehle fuehrte ein kleines Loch in ein sehr schmales  Hoehlensystem tief unter die Erde. Als wir da reingingen fragte die Anne noch ob es da irgendwelche Spinnen oder so was gaebe, weil sie ja schon ein bischen eine Phobie vor so etwas hat, und der Guide meinte ja. Eine Art Skorpionspinne. Sieht aus wie ein Skorpion mit langen Spinnenbeinen. Und wenn man ihm zu nahe kommt, z.B. seine Hand zu nahe zu ihm streckt, springt er dich an und schnappt zu. Also Vorsicht! Und kaum 10 sek spaeter schreit die Anne auch schon auf. Sie steht gerade ca. 30cm unter so einem Prachtexemplar mit einer Spannweite von ca.15-20 cm und leuchtet ihr mit ihrer Taschenlampe genau in die Fiese Fratze. Jetzt blos keine Falsche Bewegung! Wir schleichen alle langsam und behutsam unter diesem wunderbaren Geschoepf hindurch, ich mache kurz ein paar Fotos, was a mortz gaudi is, wenn ma da so allein steht, die Taschenlampe staendig seinen Geist aufgibt, und man jedes mal wieder froh ist, das des Viech da noch sitzt, und dann erreichen wir bald alle ziemlich veraengstigt, eine Wasserstelle die ungefaehr 4 meter tief ist. So klares Wasser hab ich noch nie gesehen, absolut deluxe! Und klar, wir sind da auch fast alle reingesprungen und haben ca. 80 meter unter der Erde in einem Stockdunklen Tunnel ein kleines sehr erfrischendes Bad genommen. Von hier aus kann man uebrigens auch 800 Meter weiter tauchen, ist aber wegen eines Unfalls vor ein paar Jahren strengstens verboten. Nach dieser Erfrischung gings dann schleunigst zurueck an die Oberflaeche und ab in eine weitere Hoehle bevor wir wieder zu unserem Pickup gingen. Dort wartete ganz brav auf einem alten Stuhl ein kleiner 3 Kaesehoch, der uns vor der Tour versprochen hatte auf unser Vehikel aufzupassen. Voll laessig der kleine. Leider hat er wohl nicht so ein tolles Leben, seine Mutter ist schon verstorben und sein Vater schwer Drogenabhaengig, warum er jetzt bei seinem Onkel lebt, der allerdings auch viel zu arm ist um sich richtig um ihn zu kuemmern. Wir bedanken uns natuerlich sehr herzlich und fahren mit ein wenig gedaempfter Stimmung weiter. Eine Ecke weiter sehen wir eine Frau, die in einem Haus, das eher einer mittelalterlichen Ruine aehnelt irgendwelche Gebaecke zaubert. Wir halten an und decken uns damit ein. Ist irgendein Teig, der in heisses Oel gegeben wird und sofort erstarrt. Ist hauchduenn und super lecker. Anschliessend sind wir nach Puerto Plata zurueck gefahren und wollten mit einer Gondel auf den dortigen Aussichtsberg. Allerdings waren wir schon etwas zu spaet vor Ort und so sind wir in ein Naturbad gegangen, in dem voll die Party abging. Man muss dazu sagen, das hier am Wochenende, gerade am Sonntag sowieso ausnahmezustand herscht. Das heisst, alle Erwachsenen trinken wie Hulle und die Kidis drehen voll am Rad. Und so war es in dem Bad halt auch. Da tanzen selbst manche 6 jaehrigen wie man bei uns hoechstens an ner Stange tanzt. Ist etwas gewoehnungsbeduerftig zu sehen. Naja, danach sind wir auf jeden Fall Schnurstraks zurueck nach Santiago gefahren und haben uns noch bei uns im Partere ne Pizza hinter die Kiemen gehauen und sind dann ab in die Haia. So, Pfiad enk, daweil. Bis die Tage, i komm wieder keine Frage

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